Ein Zimmer suche ich mir selbst…
Das ist leichter gesagt als getan. Hier ein Beispiel, was wir selbst während einer langen Radtour am Main erlebt haben…
Müde und hungrig am Etappenziel.
Marktheidenfeld, es ist 18:00 Uhr, ein langer Radltag geht zu Ende. Wir sind müde und hungrig am Tagesziel angekommen. Ein Zimmer muss her, möglichst schnell. Wir wollen jetzt nur noch Duschen und was gutes Essen…
Am Busbahnhof ist eine große Infotafel mit vielen Übernachtungsmöglichkeiten. Bei den ersten beiden Wunschquartieren geht niemand ans Telefon. Nächster Versuch. Ja, ein Zimmer wäre frei. Doch leider liegt das Haus sechs Kilometer oberhalb vom Ort im Spessart. Jetzt noch eine Bergetappe mit über 12% Steigung – Nein Danke! Dann wieder zwei Telefonate, doch niemand hebt ab. Wir fahren selbst zu den Häusern hin.
Nur eine Übernachtung – wird manchmal abgelehnt
Im ersten Haus ist die Chefin selbst im Garten. „Leider sind wir schon voll“ ist die Antwort. Komisch der Innenhof ist leer, das Ganze wirkt eher verlassen. Wir fahren weiter. Doch auch im nächsten Haus haben wir kein Glück, wieder alles voll, diesmal offensichtlich. Dafür bekommen wir einen Tipp vom Chef. Wieder radeln wir weiter. Der Tipp war zwar gut gemeint, doch das Haus lag direkt an der stark befahrenen Hauptstraße. Keine ruhige Nacht in Aussicht. Weiter ging die Suche.
Am Mainufer fanden wir eine Pension. Ja, ein Zimmer ist noch frei. Die 35 Euro pro Person waren uns aber für das schäbige Zimmer und "Radlgarage ohne Türen" dann doch zu teuer. Um das Ganze abzukürzen, nach insgesamt zwei Stunden Suche quartierten wir uns in ein Hotel am Marktplatz ein. Die Besitzer waren zwar im Urlaub, doch die Aushilfe nahm uns freundlich auf. Billig war es nicht, aber wir waren froh endlich was gefunden zu haben.
Unterwegs trafen wir immer wieder Reiseradler welche ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Wir kamen zu dem Ergebnis; auch die Zeit im Urlaub ist recht wertvoll. Es macht wirklich Sinn, diese nicht für eine aufwendige Quartiersuche zu investieren.